Wurstpresse
Schwengelpresse zum Herstellen von Würsten. Die kleine Presse besteht aus einem ovalen Holzbrett als Grundplatte, das sich mit einer Schraubzwinge auf einem größeren Untergrund befestigen lässt. In der Mitte der Grundplatte sitzt der Presszylinder aus Stahlblech auf. Rechts vom Presszylinder befindet sich das Gestell des Presshebels oder -schwengels. Am geschwungenen Schwengelarm ist eine kurze Kolben- oder Zugstange angebracht, an deren Ende der Kolben befestigt ist. In Betrieb wurde die portionierte Wurstmasse in den Presszylinder gefüllt und durch Druck des Schwengelarms vom Kolben nach unten in Richtung des abwärts laufenden Trichters gedrückt. Vor dem Trichter wurde der Darm aufgerollt, in den das Wurstbrät nach und nach gepresst wurde. Nach dem Füllvorgang wurde die Wurst abschließend in der gewünschten Größe und Form mit Garn abgebunden.
Die Wurstpresse gehörte zum Inventar des Hofes Humpert, einem der ältesten urkundlich belegten Höfe der Gemeinde Fleckenberg (Schmallenberg, Hochsauerlandkreis). Der große Hof verfügte über 100 Hektar Land, auf denen die Familie Püttmann Waldwirtschaft betrieb und Kartoffeln und Getreide anbaute. Außerdem hielt die Familie Schweine (um 1920 ca. 20 Tiere) und einige Milchkühe und baute das Futtergetreide für die Tiere selbst an. Die Wurstpresse wurde spätestens seit den 1920er-Jahren im Anschluss an die Hausschlachtungen zum Wursten eingesetzt.
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Objektdaten
- Höhe 48 cm
- Breite 57 cm
- Tiefe 32 cm