Wunschzettel zu Weihnachten
Handgeschriebener Wunschzettel an den Weihnachtsmann auf einem vierseitigen Bogen. Zwei Seiten sind beschrieben. Auf einer Seite des Blattes sind Bleistiftzeichnungen, mit Buntstift ausgemalt, auf der anderen Seite ist der Wunschzettel handschriftlich ausgeführt: "Lieber Weinachtsmann! Ich wünsche mir Heft I und II der Einheimischen Vögel, ein Notizbuch, das Werk der Vögel, zwei Riesen von der Garde, ein Malbuch, Kadett und Feldmarschall, des Freiherrn von Münchhausens Reisen u. Abenteuer, 3 Bilderbogen, Walther u. Hildegunde, eine Eisenbahn, ein Auto, Schienen, Rollwagen u. Pferd, Kürassiehelm u. Harnisch, eine Pistole. Lieber Weinachtsman Ich wünsche Bilderbuch und Pferd Dein Brumbär Lieber Weinachtsman/ wünsche mir bilderbuch u Zipfelmütze. Dein Affe"
Der Brauch, Briefe an das Christkind oder den Weihnachtsmann zu schreiben, lässt sich circa 150 Jahre zurückverfolgen. Um 1900 wurden die Wünsche kunstvoll auf vorgedruckte Bögen oder Karten mit farbig illustrierten Vorderseiten geschrieben. Kindern, die noch zu klein zum Schreiben waren, halfen die Eltern beim Verfassen dieser Briefe. Noch in den 1960er-Jahren war es allgemein üblich, dass die Kinder zu Beginn der Adventszeit die Wunschzettel auf eine Fensterbank im Haus oder der Wohnung legten. Dort waren sie für die jeweils zuständigen Gabenbringer, also das Christkind oder den Weihnachtsmann, gut zugänglich und dann am Morgen des nächsten Tages verschwunden. Hatte die Zustellung geklappt, konnte bis zum Fest eigentlich nichts mehr schiefgehen. Alle Kinder mussten natürlich "artig sein". Eine Garantie für die Erfüllung aller Wünsche gibt es bei Wunschzetteln bis heute nicht.