Windfege
Windfege, auch Siebwindfege oder Rotationsworfelmaschine genannt, vom Typ "Reform" zum Reinigen und Sortieren von Getreide. Die Maschine besteht aus einem Rahmengestell aus Kanthölzern, in das das Gehäuse mit den arbeitenden Teilen eingesetzt ist. Unterhalb des Einfülltrichters an der Oberseite der Maschine lief das zuvor gedroschene Getreide auf eine Siebplatte. Hier wurden die Getreidekörner vom Luftstrom des Flügelrads in der halbrunden Schmalseite des Gehäusekastens erfasst, das zuvor über einen nur ansatzweise erhaltenen Transmissionsantrieb in Rotation gebracht wurde. Über zwei Pleuelstangen auf der gegenüberliegenden Längsseite wurde die Drehung des Flügelrads außerdem in eine Rüttelbewegung umgewandelt, die das gesamte Gehäuse mit den Siebplatten in Schwingung versetzte. Durch das Zusammenwirken von Luftstrom und schwingendem Sieb wurden die leichtere Spreu und Halmteile vom Luftstrom mitgerissen und aus der offenen Schmalseite der Maschine geblasen. Die gereinigten schweren Körner fielen durch das Sieb auf eine Ablaufplatte und wurden an der Unterseite der Maschine ausgeworfen.
Die Windfege gehörte zum Inventar des Hofs Siebert in Schmallenberg-Hebbecke (Hochsauerlandkreis). Zu dem seit 1813 bestehenden Hof gehörte eine Fläche von ca. 35 Hektar Land mit Wald und Wiesen. Die den Hof bewirtschaftende Familie Siebert hielt Milchkühe, Schweine und bis in die 1960er-Jahre zwei Arbeitspferde. Neben dem Viehbestand betrieb die Familie Ackerbau und baute verschiedene Getreidesorten sowie Rüben und Kartoffeln an. Die Windfege war in der Scheune des Hofs Teil einer Anlage, in der mithilfe eines Transmissionsantriebs das eingegebene Getreide zuerst in einer Dreschmaschine gedroschen wurde, bevor es über einen Trichter in die Windfege geleitet wurde, wo die Reinigung des Getreides erfolgte.
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Objektdaten
- Höhe 126 cm
- Breite 133 cm
- Länge 177 cm