Wendepflug
Wendepflug aus Metall. Am Pflugbaum (Grindel) sitzt ein doppelter Pflugkörper bestehend aus einer Schar mit großzügigem Streichblech. Das Sech, welches als Vorarbeitswerkzeug den Boden vor der Schar senkrecht einschneidet, ist nicht erhalten. Der Sterz zum Führen des Pfluges geht mittig der zwei Streichbleche vom Pflugbaum ab und endet in einem doppelten Handlauf mit Holzgriffen. Der Sterz kann mit einem Hebel gelöst und um 180 Grad gedreht werden, damit der Pflug gewendet und beidseitig genutzt werden kann. Der Vorpflug ist erhalten und besteht aus einem Grindelhalter, einer Achse mit zwei metallenen Rädern und dem Pflugmaul zum Einspannen des Ziehtieres. Oberhalb des Grindelhalters befindet sich ein Zahnradmechanismus, der anhand eines Hebels bedient wird.
Durch den doppelten Pflugkörper konnte in jede Richtung auf die gleiche Seite gepflügt werden. So wurden Leerwege bei der Arbeit auf dem Feld erspart. Die Pflugart wird auch zusammenfassend als Kehrpflug bezeichnet. Besonders gut eignete sich diese Art in einer Hanglage, da so alle Schollen gegen den Berg geworfen werden konnten und ein Abschwemmen vermieden wurde. Der Kehrpflug ist eine Entwicklung des 15. Jahrhunderts und ist als Weiterentwicklung des Schar- oder Beetpfluges zu sehen.
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Objektdaten
- Höhe 95 cm
- Breite 90 cm
- Länge 235 cm