Wendepflug
Wendepflug ganz aus Metall. Am Pflugbaum (Grindel) sitzt ein doppelter Pflugkörper bestehend aus einer Schar mit großzügigem Streichblech und einem Sech, welches als Vorarbeitswerkzeug den Boden vor der Schar senkrecht einschneidet. Der Sterz zum Führen des Pfluges geht mittig der zwei Streichbleche vom Pflugbaum ab und endet in einem doppelten Handlauf mit Holzgriffen. Der Sterz ist mit Scharnieren befestigt, damit der Pflug gewendet und beidseitig genutzt werden kann. Durch die Öse zwischen den Handläufen wurde die Leine eines Zugtieres geführt, um das Tier zu leiten. In der Mitte des Pflugbaumes hängt eine eiserne Kette zum Befestigen des Vorpflugs (Vorderwagen) am Pflugbaum. Der Vorpflug ist erhalten und besteht aus einer Pflugbrücke, an der das Gespann des Zugtieres zusätzlich befestigt wurde, einem darunterliegenden Grindelhalter, einer Achse mit zwei metallenen Rädern und dem Pflugmaul zum Einspannen des Zugtieres.
Durch den doppelten Pflugkörper konnte in jede Richtung auf die gleiche Seite gepflügt werden. So wurden Leerwege bei der Arbeit auf dem Feld erspart. Die Pflugart wird auch zusammenfassend als Kehrpflug bezeichnet. Besonders gut eignete sich diese Art in einer Hanglage, da so alle Schollen gegen den Berg geworfen werden konnten und ein Abschwemmen vermieden wurde. Der Kehrpflug ist eine Entwicklung des 15. Jahrhunderts und ist als Weiterentwicklung des Schar- oder Beetpfluges zu sehen.