Tabakschneider
Der Tabakschneider aus Eisenguss wurde über eine hölzerne Handkurbel bedient. Die Tabakblätter werden oben eingelegt, durch das Betätigen der Kurbel eingezogen und durch die Walze zerkleinert. Aus dem gewonnenen Tabak konnten dann Zigaretten gedreht werden.
Der Tabakschneider ist ein Objekt aus der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Er wurde vermutlich kurz nach 1945 hergestellt und stammt aus einem kleinen Tagelöhnerhaus in Olsberg-Gevelinghausen. Tabak wurde in den Jahren nach Kriegsende wie Obst und Gemüse im heimischen Garten angebaut - zum Eigenverbrauch oder als Tauschmittel. In der frühen Nachkriegszeit (vor der Währungsreform 1948) galt in Deutschland eine inoffizielle „Zigarettenwährung“ (1 Zigarette = 7 Reichsmark oder 1 Ei) und selbst angebauter Tabak, „Eigenheimer“ genannt, war weit verbreitet.