Stollentruhe
Flacher Deckel mit fünf eisernen Lilienbeschlägen, zwei dienen als Scharnierband, der Überwurf fehlt. Der Stollen ist extrem gekürzt. Der Boden ist der Wandung auf allen Seiten eingenutet bei leichtem Überstand der Wandung. Im Innern befindet sich links die Beilade. Die vier Spitzen des Schmetterlingsschlosses sind dreiblättrig gespalten. Die Krampenlöcher am rechten Stollen und Spuren eines Überwurfes am Deckel weisen auf einen Verschluss mit Vorhangschloss hin. Im Faltwerk der vier Füllungstafeln zeigen insbesondere die langen, zu Stofftrommeln aufgerollten Stäbe gekerbte, geschuppte und spiralförmige Muster. An der Unterkante des Rahmens und den Innenseiten der Stollenfüße ist eine kräftige Hobelprofilfase ausgearbeitet.
Die ältesten Stollentruhen reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Charakteristisch für ihre Konstruktion sind die vier Bohlen (zu mittelhochdeutsch: "Stolle") der Langseiten, an denen, weit abgesetzt vom Fußboden, die Wandungsbretter aller vier Truhenseiten eingezapft sind.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 59.5 cm
- Breite 171.5 cm
- Tiefe 67.5 cm
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