Stollentruhe
Die Wände der Truhe bestehen aus je einem Brett, Boden und Deckel aus je zwei Brettern. Die Wandung steht auf dem Truhenboden. Ursprünglich besaß die Truhe zwei Scharnierbänder und ein Überwurfband. Das Schmetterlingsschloss ist zentral auf der Truhenfront mit Überfanganlege angebracht. Es sind Spuren eines jüngeren Krampenverschlusses zu erkennen. Der Boden wurde im 20. Jahrhundert durch ein quer untergenageltes Brett verstärkt.
Die ältesten Stollentruhen reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Charakteristisch für ihre Konstruktion sind die vier Bohlen (zu mittelhochdeutsch: "Stolle") der Langseiten, an denen, weit abgesetzt vom Fußboden, die Wandungsbretter aller vier Truhenseiten eingezapft sind. Diese Stollentruhe ist gerade wegen ihrer Schlichtheit ein selten erhaltener Beleg für das Standard-Aufbewahrungsmöbel breiter Bevölkerungsschichten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.
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Objektdaten
- Höhe 78 cm
- Breite 173 cm
- Tiefe 62.5 cm