Stammbuchkassette des Anton Unkraut
Rote goldgeprägte Kassette aus Holz und Pappe mit 36 losen Blättern und grünem Schuber. Auf dem Rücken des Schubers die in Gold geprägte Inschrift: "Der Freundschaft geweihet".
Die sogenannten Stammbücher entstanden seit dem 16. Jahrhundert im Gelehrtenumfeld der Universitäten. Ihre Besitzer sammelten darin Einträge von Freunden und Bekannten, aber auch von Prominenten. Diese Einträge waren Teil einer Erinnerungskultur und bestanden in der Regel aus einem Spruch und einer Grußformel samt Namensnennung des Eintragenden. Im 17. Jahrhundert setzte sich das Quer-Oktav-Format durch, im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde die gebundene Form der Stammbücher mehr und mehr durch Loseblattsammlungen abgelöst. Später sollten sich aus dieser Form die heute geläufigen Poesiealben entwickeln und verloren ihre gelehrte Exklusivität. Anton Unkraut (1800-1829) gehörte der Brilonischen Gerwerkendynastie Unkraut an. Er war der Sohn des Johann Heinrich Unkraut und Bruder von Richard, Catharina und Henriette Unkraut. Auf den Blättern der Unkrautschen Stammbücher steht häufig klein, aber deutlich geschrieben, der Name "Unkraut". Die vorgedruckten Blätter lassen sich zum Teil der Göttinger Druckerei Wiederhold zuordnen.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 9.8 cm
- Breite 17 cm
- Tiefe 2.1 cm