Stammbuch des Richard Unkraut
Türkisfarbenes Mäppchen aus Pappe mit 85 losen Blättern. Der wohl dazugehörige Schmuckschuber ist verloren gegangen.
Die sogenannten Stammbücher entstanden seit dem 16. Jahrhundert im Gelehrtenumfeld der Universitäten. Ihre Besitzer sammelten darin Einträge von Freunden und Bekannten, aber auch von Prominenten. Diese Einträge waren Teil einer Erinnerungskultur und bestanden in der Regel aus einem Spruch und einer Grußformel samt Namensnennung des Eintragenden. Im 17. Jahrhundert setzte sich das Quer-Oktav-Format durch, im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde die gebundene Form der Stammbücher mehr und mehr durch Loseblattsammlungen abgelöst. Später sollten sich aus dieser Form die heute geläufigen Poesiealben entwickeln und verloren ihre gelehrte Exklusivität. Johan Adolph Richard Unkraut war Anteilseigner im Briloner Eisenberg und Kaufmann in Brilon. Als Sohn des Bürgermeisters Johan Henrich Unkraut und Charlotte von Germeten in Brilon geboren am 20.04.1797 heiratete er Regine Kropff-Krüger aus Olsberg und in 2. Ehe Dina Brüning - eine Cousine seiner Frau. Verstorben ist er in Brilon am 29.07.1868. Auf den Blättern der Unkrautschen Stammbücher steht häufig klein, aber deutlich geschrieben, der Name "Unkraut". Die vorgedruckten Blätter lassen sich zum Teil der Göttinger Druckerei Wiederhold zuordnen.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 9.7 cm
- Breite 15.5 cm
- Tiefe 1.5 cm