Sofa
Das 3-Sitzer Sofa aus den Gründerjahren hat eine durch Kordeln und floralgemusterten roten Samt dreigeteilte Rückenlehne und eine entsprechende Sitzfläche. Diese ist jedoch nicht durch Kordeln unterteilt. Die Armlehnen besitzen eine Rollen-Form. Eine der beiden Armlehnen ist mit einer hölzernen Steckverbindung konstruiert und kann herausgehoben werden. Die andere Armlehne ist ebenfalls entnehmbar, sie lässt sich aber aufgrund der gebogenen Form einer Metallsteckverbindung mit zwei Stiften auch zur Außenseite umklappen. Durch diese Armlehnen-Konstruktion und das ebenfalls herausnehmbare Rückenteil konnte das Sofa schnell zur Schlafstätte umgebaut werden. Die untere Kante der Sitzfläche ist mit einer gewebten, floral gemusterten Borte und Fransen geschmückt. Die Armlehnen sind vorne mit Kordeln und Quasten verziert. Das Sofa besitzt einen klassischen historischen Polsteraufbau mit Jutegurten, Eisenfedern und diversen Jutestoffen. Die Konstruktion des Sofas kann hingegen nicht eingesehen werden, da fast alle Verbindungen mit Stoff verkleidet sind. Lediglich die Steck-Verbindung der Rückenlehne ist sichtbar. Die hinteren Füße sind mit einer klassischen Holzverbindung, einer Schlitz- und Zapfenverbindung mit dem Rahmen des Sitzes verbunden. Die vorderen Füße sind gedrechselt, die hinteren besitzen hingegen eine rechteckige Form.
Ein Sofa war lange Zeit ein besonderer Luxus und vornehmlich dem Adel vorbehalten. Erst im 19. Jahrhundert konnten sich durch veränderte Herstellungsprozesse im Zuge der Industrialisierung immer mehr Menschen ein solches Möbelstück leisten. Das Sofa blieb allerdings ein besonderes Möbel, das meist einen exponierten Platz in der Wohnstube erhielt.