Schuhmacherbank
Die Sitzfläche liegt auf einem Gestell aus vier Beinen, das an der Oberseite einen Kastenunterbau und an der Unterseite eine ehemals umlaufende gedrechselte Fußleiste aufweist. Die Sitzfläche selbst wird durch eine umlaufende Rahmenleiste begrenzt, die das Herunterfallen auf dem Tisch liegender Werkzeuge und Materialien verhindern sollte. In dem darunterliegenden Kasten sind zwei einfache Schubladen eingelassen. An allen vier Beinen befinden sich zudem Lederschlaufen zum Einhängen weiterer Werkzeuge wie Feilen, Hämmer oder Ahlen.
Schuster oder Schuhmacher gehören zu den ältesten belegbaren Handwerken. Bis zur Durchsetzung industrieller Fertigungsverfahren von Schuhen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bildeten Schuhmacher ein kapitalschwaches und werkstattgebundenes Handwerk, dessen Werkzeugausstattung und Techniken sich seit der Frühen Neuzeit kaum veränderte. Schustertische oder -bänke wie dieser hier aus der ehemaligen Schuhmacherei Hartwigt aus Büren gehörten zum Inventar einer Schuhmacherwerkstatt und dienten vor allem als Arbeits- und Ablagefläche für Werkzeug und Werkstücke.