Schlitten "Davoser"
Holzschlitten vom Typ "Davoser". Der bekannte Schlittentyp besteht aus einem Gestell aus zwei aufgebogenen, mit Eisenbändern beschlagenen Kufen, in die zwei mit Winkeln verstärkte Böcke eingezapft sind. Auf diesem Gestell liegen die vier Latten der Sitzfläche auf, die in Benutzung Platz für zwei Personen bot. Zwischen den schmal zulaufenden Außenlatten verläuft an der Spitze des Schlittens eine kurze Querstrebe, an der ein Hanfstrick befestigt ist, mit dem der Schlitten gezogen werden konnte. Gelenkt und gebremst wird der Davoser Schlitten durch Aufsetzen eines oder beider Füße.
Der "Davoser" gehört zu den bekanntesten und meist verbreiteten Schlitten der Welt. Sein Name verweist auf die gleichnamige Stadt im Schweizer Kanton Graubünden, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zu einem ganzjährig beliebten Kurort für Lungenkrankheiten wie Tuberkulose wurde. Zur Attraktion der Kurgäste veranstalteten die Sanatorien verschiedene Wintersportaktivitäten, die spätestens ab den 1880er-Jahren eine Eigendynamik entfalteten und dem Ort seinen Ruf als Wintersportort einbrachten. Die ersten Schlittenrennen, bei denen neben Bobschlitten auch "Davoser" eingesetzt wurden, fanden vermutlich um 1883 statt. Als Erfinder des 1888 zum Patent angemeldeten "Davoser" gilt der Wagner Emanuel Heinz-Friberg. Um 1865 baute Friberg ein Vorläufermodell des Schlittens, das sich an leichten und zugleich robusten norwegischen Kufenschlitten orientierte und dem "Davoser" seine bis heute übliche Form gab.
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Objektdaten
- Höhe 24 cm
- Breite 36 cm
- Länge 102 cm