Porzellankopf-Puppe
Puppe mit Biskuitporzellan-Kurbelkopf und Körper aus Pappmaschee und zum Teil Holz. Grau-blaue Glas-Schlafaugen mit gemalten Wimpern am unteren Lid, ausgeprägten dunklen Brauen und geöffnetem Mund mit vier Zähnen. Rotbraune Echthaarperücke mit zwei seitlich geflochtenen Zöpfen. Die Puppe ist ungemarkt, erinnert aufgrund ihrer Gesichtszüge aber an eine Jumeau-Puppe. Die Bekleidung bildet ein cremefarbenes Kleid aus Baumwollköper, bedruckt mit rosarotem, wellenförmigem Dekor. An den Füßen weiße gestrickte Strümpfe und braun-weiße Stoffschuhe.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfreute sich das Biskuitporzellan in der europäischen Porzellankopfherstellung einer zunehmenden Beliebtheit. Biskuitporzellan wird zweimal gebrannt und bleibt unglasiert, wodurch es sein charakteristisch weiches und samtiges Aussehen erhält. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellten deutsche Puppenhersteller etwa die Hälfte der gesamten Weltproduktion an Spielzeugpuppen her. Armand Marseille galt hierbei mit seiner Porzellanfabrik im thüringischen Sonneberg bei Coburg als einer der führenden Hersteller und Lieferanten von Puppenköpfen aus Biskuitporzellan.
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Objektdaten
- Höhe 63 cm
- Breite 24 cm
- Tiefe 12 cm