Patenbrief
Dieser Brief mit Umschlag und Zettel ist aus dem Jahr 1848. Die Außenseite ist in Weinrot gehalten, mittig ist eine handkolorierte Radierung aufgeklebt. Zwei Engel mit Blumenkränzen stehen rechts und links neben einer Säule, auf der ein Blumenkorb platziert ist. Die Säule trägt die Aufschrift „Andenken“. Die Szene ist umrahmt von zwei Palmen. Der beiliegende Zettel ist an der Innenseite des Briefs eingeklebt. Er hat die Maße 6,4 x 8,9 cm und beinhaltet einen Buchdruck mit einer handschriftlichen Widmung mit Tusche: „Deine Pat Ida Gärtner St. Andreasberg, d 20ten August 1848“.
Vom 17. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren Patenbriefe ein beliebtes Taufgeschenk. Die meist aufwendig gedruckten Briefchen konnten auch ein Geldgeschenk des Paten enthalten. Sie dienten dem Täufling als Andenken an die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft und waren ein bleibendes Zeichen der Verbindung mit dem Paten. In beiden Konfessionen setzte sich seit dem Mittelalter die Kindertaufe durch. Die Säuglinge wurden auch wegen der hohen Kindersterblichkeit möglichst kurz nach der Geburt getauft. Der Pate spricht dabei für das Kind das Taufversprechen. Bis heute fällt den Paten eine Verantwortung in der christlichen Erziehung ihrer Patenkinder zu. Es konnte aber auch verabredet und notwendig sein, dass sie sich beim Tode der Eltern um die weitere Erziehung und Versorgung des Kindes kümmern mussten.