Patenbrief
Dieser Brief von 1833 liegt als schablonenkolorierte Radierung vor. Auf der Vorderseite sind florale Elemente und mittig eine Rose dargestellt mit den Worten „Werden, Sein, Vergehn ist unser Loos“. Die Ecken werden durch die vier Tugenden „GLAUBE, DULDE, HOFFE, LIEBE“ ergänzt. Die Innenseite bildet ein Buchdruck und die handschriftliche Ergänzung mit Tusche: „[…] Johanna Eleonora Röthingen in Ebersbach den 31. Januar 1833“. Die Ecken sind zweimal zur Mitte gefaltet, am unteren Rand befinden sich Fehlstellen.
Vom 17. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren Patenbriefe ein beliebtes Taufgeschenk. Die meist aufwendig gedruckten Briefchen konnten auch ein Geldgeschenk des Paten enthalten. Sie dienten dem Täufling als Andenken an die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft und waren ein bleibendes Zeichen der Verbindung mit dem Paten. In beiden Konfessionen setzte sich seit dem Mittelalter die Kindertaufe durch. Die Säuglinge wurden auch wegen der hohen Kindersterblichkeit möglichst kurz nach der Geburt getauft. Der Pate spricht dabei für das Kind das Taufversprechen. Bis heute fällt den Paten eine Verantwortung in der christlichen Erziehung ihrer Patenkinder zu. Es konnte aber auch verabredet und notwendig sein, dass sie sich beim Tode der Eltern um die weitere Erziehung und Versorgung des Kindes kümmern mussten.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 15.5 cm
- Breite 15.5 cm