Nadelbüchse aus Knochen mit Stanhope-Linse
Schmaler, zylindrischer Köcher aus Knochenmaterial zum Aufbewahren von Nähnadeln. Er lässt sich in der Mitte über ein Schraubgewinde öffnen, während die Enden ebenfalls mit Gewinden versehen und eingeschraubt sind. Die Büchse ist mit geschnitzten Verzierungen dekoriert. Am oberen Ende befindet sich eine sogenannte Stanhope-Linse, ein eingelassener Glasstab, der eine Miniaturfotografie zeigt. Diese zeigt die Lungenheilanstalt Falkenstein im Taunus, über der sich die Ruine der Burg Falkenstein erhebt. Darunter ist der Schriftzug "Falkenstein" zu lesen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche kunsthandwerkliche Gebrauchsgegenstände wie dieses hergestellt, die häufig als Souvenir verwendet wurden. Die eingelassene Stanhope-Linse war eine originelle Spielerei, benannt nach ihrem Erfinder Charles Stanhope (1753 - 1816). Dabei handelt es sich um einen einseitig gewölbten Glasstift, der auf der anderen Seite mit einer Miniaturfotografie versehen ist. Durch den Blick durch die Linse wird das Bild vergrößert. Neben vielerlei Darstellungen wurden oft Erinnerungsbilder von Kur- und Reiseorten wie bei diesem Exemplar verwendet.