Milchtopf
Kleiner, flach-bauchiger Topf aus rotbrauner Irdenware mit einer verlängerten Tülle und einem im 90° Winkel dazu angebrachten Rohrgriff. Der Topf steht auf einem ausgestellten Standfuß. Die Außenseite ist dunkelbraun engobiert, während die Innenseite weiß engobiert und transparent glasiert ist.
Tonwaren, die bei Temperaturen zwischen etwa 800-1000 °C gebrannt werden, bezeichnet man als Irdenware. Aufgrund der niedrigen Brenntemperatur bleiben diese Keramiken porös und sind nicht wasserdicht. Daher mussten sie für den Gebrauch im Haushalt glasiert werden. Vor der Glasur, die oft transparent war, wurden die Oberflächen häufig mit Engoben – farbigen Tonschlämmen – verziert. Diese Engoben konnten in verschiedenen Farben aufgebracht und entweder flächig oder mit dem Pinsel beziehungsweise Malhorn als dekorative Muster aufgetragen werden. Hauptsächlich handelte es sich bei dieser Keramik um Alltagsgeschirr, das in vielen Haushalten genutzt wurde. Auch nachdem höhere Brenntemperaturen entwickelt wurden, blieb diese Art von Keramik beliebt, da sie aufgrund ihrer Struktur hitzefester war und weniger leicht über dem Feuer zersprang. Diese Keramik wird auch als Hafnerware bezeichnet. Der Begriff "Hafner" ist eine alte, heute noch in Süddeutschland gebräuchliche Bezeichnung für den Töpfer.
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Objektdaten
- Durchmesser 13.5 cm
- Durchmesser 18 cm
- Höhe 8.5 cm