Leiterwagen
Der Brautwagen ist ein Leiterwagen aus Holz mit vier Rädern. Leichte hellblaue Farbreste geben Hinweis auf die ursprüngliche Farbgebung.
Ein Brautwagen war in der Regel ein Leiterwagen, auf dem die Aussteuer und Mitgift der Braut transportiert wurde. Die Bräuche rund um den Brautwagen variieren von Gemeinde zu Gemeinde und waren auch abhängig von der Größe des Hofes und dem sozialen Stand. So gab es aber Brautschatzforderungen, die über die Quantität und Qualität der Ladung entschieden. Wichtige Positionen des Brautschatzes waren Saatgut, Großvieh, Ehrenkleider, Geschirr und Textilien. Häufig saß die Braut mit Wäsche und anderen Textilien auf dem ersten Wagen, auf dem zweiten Wagen befanden sich dann Möbel und Hausrat. Dieser Wagen stammte vom größten und reichsten Hof der Gemeinde Senne, wurde aber nicht in dieser Region hergestellt. Bis ca. 1900 kamen Wanderhandwerker aus Thüringen, Bayern und Württemberg, die ihr Handwerk besonders gut verstanden und auf diese Weise die großen, mit Zierflechten geschmückten Wagen nach Ostwestfalen brachten.