Lastschlitten
Der Lastschlitten für den Transport von Holz setzt sich aus den beiden leicht aufgebogenen Kufen aus beschlagenen Kanthölzern und den eingezapften Böcken zusammen, die das Gestell gleichzeitig zusammenhalten. In Betrieb diente der Schlitten vermutlich zum Abtransport von Brenn- und Bauholz von verschneiten und gebirgigen Einschlagstellen im Wald zu einem Sammelplatz. Um die Ladung seitlich zu sichern, konnten ähnlich wie bei einem Hand- oder Leiterwagen Rungen in die dafür vorgesehenen Löcher der Auflageböcke gesteckt werden.
Einfache Lastschlitten zur Holzabfuhr waren in vielen Mittelgebirgsregionen Deutschlands während der Holzernte die weitverbreitetsten Transportmittel. Aufgrund des in den Wintermonaten am günstigsten ausgebildeten Verhältnis von Wassergehalt und Holzanteil der Stämme fand die Holzernte vorwiegend in den Wintermonaten statt. Da die Holzernte für viele Bauern mit der Erwerbslosigkeit der Wintermonate zusammenfiel, gingen insbesondere in den Mittelgebirgsregionen viele dem wegen seiner schweren Arbeitsunfälle gefährlichen Nebenerwerb als Holzrücker oder Holzknecht nach. Aufgrund ihrer vergleichsweise hohen Vergütung und der kaum vorhandenen Erwerbsalternativen war die saisonale Tätigkeit dennoch beliebt und prägte die Mittelgebirgsregionen bis in die ersten Nachkriegsjahre.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 22 cm
- Länge 138 cm
- Breite 55 cm