Kutschwagen
Kutschwagen zum Personentransport. Das Fahrzeug besteht aus den Hauptbestandteilen Fahrgestell und dem darauf aufliegenden Wagenaufbau. Das Fahrgestell setzt sich aus zwei mit elliptischen Federn gedämpften Achsen zusammen, an denen Holzspeichenräder mit einer Spurweite von 140 cm laufen. Auf den hinteren Achsfedern setzt der Wagenaufbau direkt auf, die lenkbare Vorderachse kann durch den dazwischenliegenden Drehkranz komplett unter dem Wagenkasten durchdrehen. Im Inneren des Wagenkastens liegen sich zwei gepolsterte Sitzbänke gegenüber, die vier Personen Platz boten. Anstelle eines Verdecks werden die Sitzbänke durch einen Baldachin aus Wachstuch gedeckt, dessen Seiten bei gutem Wetter zusammengerollt werden konnten, sodass ein weitestgehend offener Wagen entstand. Auffällig ist die am Heck angebrachte, auch "Fang" oder "Wildbrücke" genannte Ablage. Diese eigentlich für Jagdwagen typische Konstruktion, auf der das erlegte Wild abgelegt wurde, dürfte bei diesem Wagen als Gepäckablage gedient haben. Der Einstieg erfolgte über den in seiner tief geschwungenen Mitte als Trittbrett ausgeführten Kotflügel. Gelenkt wurde der Wagen von einer auf dem erhöht montierten Kutschbock sitzenden Person.
Der Kutschwagen stammt vom Hof Kaldemeier im heute zu Lengerich gehörenden Ortsteil Hohne. Über seine hauptsächliche Verwendung oder den Grund für die Überdachung des zuvor vermutlich offenen Wagenkastens mit dem Wachstuchbaldachin liegen keine weiteren Informationen vor.
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Objektdaten
- Höhe 205 cm
- Breite 168 cm
- Tiefe 287 cm