Kutschkarre
Kutschkarre, auch als Chaise oder Tilbury bezeichnet, für den Transport von bis zu zwei Personen. Die leichte und wendige Karre besteht aus einer gefederten Achse, an der zwei Speichenräder mit einer Spurweite von rund 136 cm (preußische Normalspur) laufen und dem darauf aufsetzenden Kastenaufbau. Die gepolsterte Zweisitzer-Bank im Inneren des Karrenkastens konnte bei Schlechtwetter mit dem ledernen Klappverdeck und dem aufgespannten Spritzschutz weitgehend geschlossen werden. Die Kutsche wurde als Selbstfahrer von einer auf der Rückbank sitzenden Person gesteuert, die das zwischen den Scherbäumen (Scherdeichsel) eingespannte Pferd lenkte.
Tonneaus, Gigs, Chaisen und andere Kutschkarren galten um 1900 als leichtgängige und günstige Alltagsfahrzeuge, die häufig als Alternative zur umständlicher anzuspannenden Kutsche für kurze Fahrten zum Markt, zur Kirche oder zur Spazierfahrt genutzt wurden. Als Zweitfahrzeug, häufig aber auch als einzige Kutsche, waren Kutschkarren auf den meisten pferdehaltenden Höfen verbreitet. Darüber hinaus waren sie auch im kleinstädtischen Kontext als Dienstwagen bürgerlicher Berufsgruppen verbreitet, die wie Anwälte, Ärzte oder Pastoren mobil sein mussten.
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Objektdaten
- Höhe 236 cm
- Breite 167 cm
- Tiefe 338 cm
- Breite 5 cm
- Durchmesser 125 cm