Kutschkarre
Kutschkarre vom Typ Tonneau für den Transport von bis zu zwei Personen. Die leichte und relativ wendige Karre besitzt einen rundum geschlossenen Kastenaufbau aus rechteckigem Fußraum und dem abgerundeten Sitzbereich darüber. Der Einstieg in die Kutsche erfolgte durch die Tür an der Hinterseite des Kastens. Die Scherbäume verlaufen seitlich neben dem Kasten unterhalb der Sitzbänke und bewirken zusammen mit den beiden Elliptikfedern der darunterliegenden Achse eine weitestgehende Abfederung der Straßenunebenheiten und der Bewegung des Pferdes. In Betrieb bot die Kutsche Raum für bis zu zwei Personen oder einer Person und einer kleineren Ladung wie beispielweise zwei bis drei Milchkannen oder Säcken.
Tonneaus, Gigs und andere Kutschkarren galten um 1900 als leichtgängige und günstige Alltagsfahrzeuge, die häufig als Alternative zur umständlicher anzuspannenden Kutsche für kurze Fahrten zum Markt, zur Kirche oder zur Spazierfahrt genutzt wurden. Zumindest als Zweitfahrzeug, häufig aber auch als einzige Kutsche, waren Kutschkarren auf den meisten pferdehaltenden Höfen verbreitet. Darüber hinaus waren sie auch im kleinstädtischen Kontext als Dienstwagen bürgerlicher Berufsgruppen verbreitet, die wie Anwälte, Ärzte oder Pastoren mobil sein mussten. Dieser Kutschtypus wurde, vermutlich wegen ihrer abgerundeten Ecken und der daraus resultierenden optischen Ähnlichkeit mit einem Tonnenkörper, auch als "Tönneken" bezeichnet.
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Objektdaten
- Höhe 152 cm
- Breite 171 cm
- Länge 356 cm