Kutschenkoffer
Kutschenkoffer mit rechteckigem Holzkorpus, an den Längs- und Schmalseiten mit Leder bespannt. Leicht gewölbte Deckelform, mit vier hölzernen Querleisten versehen und ebenfalls mit Leder bespannt. An den Schmalseiten befinden sich Ledergriffe und lederne Abdeckstreifen als Regenschutz, befestigt mit angenageltem Lederband. Das in das Wandungsbett eingelassene Schloss besitzt ebenfalls eine lederne Abdeckklappe. Die Ecken sind mit metallenen Beschlägen verstärkt. Unterhalb des Schlüssellochs sowie auf dem Deckel sind Siegelreste erhalten. Ebenfalls auf dem Deckel und an den Schmalseiten befinden sich diverse Aufkleber angetretener Reisen. Auf der Deckeloberseite zu entziffern ist ein Aufkleber mit der Aufschrift "Arnsberg - Warburg" sowie weiteren Orten der Reiseroute: Bestwig-Nuttlar, Bredelar, Brilon, Brilon Bhf., Freienohl, Meschede, Nieder-Marsberg, Olsberg Bhf., Scherfede, Westheim. An den Deckelseiten sind Aufkleber mit der Beschriftung "St. Goar 287 Köln" und "[...]42 Berleburg" zu erkennen. Die Innenseiten des Koffers sind mit Papier ausgekleidet, die Kanten und Ecken weisen perlenkettenartig ausgestanzte blaue Papierstreifen auf. Im Deckel befindet sich die Inschrift "Anton Unkraut". Der Schlüssel ist noch vorhanden und befindet sich im Schloss.
Kutschenkoffer zeichnen sich durch ihre schlichte Form, besonders aber durch ihren gewölbten Deckel aus. Von diesem konnte das Regenwasser gleichmäßig abfließen. Zusätzlich sorgte der Lederüberzug oder ein Lackanstrich dafür, dass der Koffer den Witterungsverhältnissen der Reise standhielt. Je nach Kutschenart wurde der Koffer auf dem Dach, in seitlichen Gepäckablagen oder am hinteren Bereich der Kutsche platziert.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 37 cm
- Breite 82.5 cm
- Tiefe 49 cm