Kastenwagen
Kastenwagen, auch als Ackerwagen bezeichnet, zum Lastentransport. Der Wagen besteht aus dem Vorder- und Hinterwagen, das man als Rad-Achse-Aufbau-Gestell bezeichnet. Diese werden in der Mitte durch einen Langbaum verbunden. Beide Achsen des Fahrgestells bestehen im Wesentlichen aus einer in einem Achsfutter eingefassten Patentachse aus Eisen, an der jeweils zwei Speichenräder aufgehängt sind. Die Lenkung des Wagens wurde durch einen Lenknagel genannten Bolzen hinter dem Vorderwagen gewährleistet, der in Kombination mit dem halbkreisförmigen Reibscheit unter dem Wagenaufbau ein geringes Einschlagen der Vorderachse in Kurvenfahrten gewährleistete. Auf diesem Fahrgestell sitzt zwischen den vier Rungen der namensgebende Aufbau des Wagens aus drei Bodenbrettern, den Seitenwänden sowie einer Vorder- und Heckwand. Der Wagen wurde während des Betriebs von ein oder zwei Pferden gezogen, die an einer (nicht erhaltenen) Deichsel angeschirrt waren. Diese wurde zwischen den aus dem Vorderwagen ragenden Halterungen ("Vorderarme") eingelegt. Um den Wagen und die Ladung im Stillstand gegen Wegrollen zu sichern, konnte die Hinterachse mit einer Feststellbremse fixiert werden.
Auf den Ladeflächen der Kastenwagen wurden in Betrieb vor allem lose Transportgüter wie Kartoffeln, Rüben, aber auch Baustoffe wie Sand oder Erde geladen. Eine weitere wichtige Funktion des Wagentyps bestand darin, Mist zur Düngung zu transportieren, der dann händisch auf dem Feld verteilt wurde. Je nach Anschirrung ging rechts und links der eingelegten Deichsel jeweils ein Zugpferd oder bei einspänniger Fahrt ein einzelnes Pferd in einer Scherendeichsel in der Mitte.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 151 cm
- Breite 165 cm
- Länge 440 cm