Kaffeegedeck mit Frauenporträt
Zylindrische Tasse mit Untertasse aus Porzellan. Auf die Wandung der Tasse ist ein fotomechanisches Bild einer alten Dame mit Haube gedruckt. Das Bild wird von einem goldenen Medaillon gerahmt. Unter beiden Gegenständen findet sich eine sehr verwischte unterglasurblaue Adlermarke. Auf der Unterseite der Untertasse ist zudem eine eingeritzte Pressmarke zu erkennen: "51; III".
Durch die fotomechanische Übertragung von Bildvorlagen erhoffte man sich eine kostengünstige Produktion auf verschiedenen Trägermaterialien. Derart dekoriertes Porzellan war erstmals 1862 auf der Londoner Weltausstellung zu sehen. Ob berühmte Gemälde, Landschaften, Blumen, Stadtansichten oder Denkmäler, alles wurde fotomechanisch auf das Porzellan übertragen. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Verfahren zu kompliziert war. Nur das Porträt setzte sich als Schmuck des Porzellans durch. Durch etwas Staffierung mit Goldrändern und rahmendem goldenen Zierwerk bemühte man sich, den Eindruck von Handarbeit zu erwecken. Oft vertreten sind Kleinkinderfotos. Derart bedruckte Tassen wurden oft als Abschiedsgeschenk für die Pfleglinge des Kindermädchens oder der Amme zum ersten Geburtstag übergeben. Sie bestätigten damit gleichzeitig, dass das Kind nun aus einer Tasse trinken konnte. Anders verhält es sich bei dieser erhaltenen Fotodekortasse. Hier handelt es sich vermutlich um ein Familienmitglied aus dem Nachlass der Stifterfamilie Unkraut/Hövener aus Brilon. Der Adlermarke zufolge ist das Kaffeegedeck der Porzellanmanufaktur F.A. Schumann aus Berlin zuzuordnen. Die Produktionszeit der Manufaktur F.A. Schumann erstreckt sich von 1827 bis 1889. Sie galt als der größte Konkurrent der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM).
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Objektdaten
- Höhe 3.5 cm
- Durchmesser 17.7 cm