Honigschleuder
Honigschleuder zur mechanischen Gewinnung von Honig. Die kleine Honigschleuder besteht aus einem achteckigen Kasten aus miteinander verzapften und verzinkten Holzplatten und einem achteckigen Deckel. Angetrieben wird die Schleuder durch ein Kurbelgetriebe, welches das Handkurbelrad auf der Oberseite des Geräts mit der Welle im Inneren verband. Am Rand der Bodenplatte befindet sich eine Aussparung, aus der der geschleuderte Honig auslaufen konnte. Im Inneren des Gerätes befindet sich ein viereckiger hölzerner Wabenkorb, der über eine Achswelle mit dem per Handkurbel angetriebenen Kegelradgetriebe verbunden ist. In Betrieb wurden die zuvor entdeckelten Honigwaben in ihren Rähmchen in den Wabenkorb gestellt. Anschließend wurde der auf der Welle aufmontierte Wabenkorb mit der Handkurbel in Rotation versetzt, durch die einsetzende Zentrifugalkraft wurde der Honig aus den Waben an die Innenwand geschleudert. Von dort floss der Honig an der Wand hinunter und konnte unterhalb des Ausflusses vom Imker aufgenommen werden.
Die Honigschleuder gehörte einem Maurer in Varenholz (Kalletal, Kreis Lippe), der sie in der Nachkriegszeit von einem Imker des Ortes übernahm. Neben der Imkerei im Nebenerwerb hielt der 1912 geborene Handwerker die Bienen auch, um sein berufsbedingtes Rheuma durch absichtlich herbeigeführte Stiche der Tiere zu mildern ("Bienengifttherapie"). Nach etwa einem Jahr führte diese Bienengifttherapie zum gewünschten Erfolg.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 62 cm
- Durchmesser 70 cm