Haubergpflug
Der kleine und leichte Pflug setzt sich aus einem geschwungenen Sterz zusammen, an dessen Ende die schaufelförmige Pflugschar sitzt, und einem mit ihm verzapften Pflugbaum (oder Grindel). Gezogen wurde der Pflug im Betrieb von einem Zugtier (häufig ein Rind), das am Zughaken an der Spitze des Pflugbaums angespannt wurde. Die breite und sehr flach geformte Schar diente lediglich zum Aufwerfen des Bodens, ohne tief in das Erdreich einzudringen. Auf diese Weise entsprach der leichte Pflug den schwierigen Bodenbedingungen der Haubergwirtschaft, indem er über die im Boden liegenden Baumstümpfe, -wurzeln und Steine hinweggehoben werden konnte.
Die Haubergswirtschaft war eine regional spezifische Form der Waldbewirtschaftung des Siegerlands und der benachbarten Mittelgebirgsregionen, in der sich Holzwirtschaft, Bergbau, Eisenverhüttung und Landwirtschaft verbanden. Nach dem Fällen der Bäume wurde der Grasbewuchs auf der „Hauberg“ genannten Fläche abgebrannt, um den Hang zwischenzeitlich landwirtschaftlich zu nutzen. Winterroggen oder Buchweizen wurden ausgesät und anschließend mit dem Haubergspflug mit Erde bedeckt. Für dieses sogenannte „einhaachen“ wurde der auch „Hoach“ oder „Haubergshaach“ genannte Pflug verwendet.
Schlagworte
Objektdaten
- Höhe 60 cm
- Breite 52 cm
- Länge 123 cm