Göpel (Hundegöpel)
Hundegöpel für die Herstellung von Butter. Das Gerät besteht aus zwei unterschiedlich hohen Rahmen, zwischen denen sich eine schiefe Ebene ergibt. An den Seiten sind die Rahmenpfosten durch zwei angeschrägte Sprossengitter verbunden, die ein Geländer bilden. Zwischen den Rahmenpfosten sind hölzerne Rollenpaare gelagert, über die ein Laufband aus Holzlamellen gespannt ist. Durch die über das Gestell hinausragende Rolle des höheren Rahmens verläuft eine Achse, an der ein nicht erhaltenes Koppelgetriebe befestigt war. In Betrieb versetzte ein auf dem Laufband laufender Hund die Rollenpaare in Rotation. Diese Drehbewegung nahm eine auf der Achse montierte Kurbelschwinge auf und wandelte sie über eine parallel zum Geländer verlaufende Koppelstange in eine Auf-und Abbewegung um. Am Ende der Koppelstange war ein Stößel angebracht, der senkrecht in ein vor der Maschine stehendes Butterfass führte. Durch die Stoßbewegung dieses Stößels wurde aus dem im Fass befindlichen Rahm Butter.
Die aus heutiger Sicht bizarr anmutenden Hundegöpel setzten sich als technische Rationalisierung der Butterherstellung ("Buttern") im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts nur in kleinem Umfang und begrenzt auf Nordwestdeutschland durch. Ihr Betrieb rechnete sich nur, wo durch den Einsatz eines Hundes Effizienzgewinne in der Verarbeitung größerer Mengen Rahm im Vergleich zum Buttern mit der Hand zu erwarten waren. Der zeitlich fast parallel beginnende Entstehungsprozess von Molkereien und maschineller Verfahren setzten der Produktion von Hundegöpeln bis in die 1910er-Jahre ein Ende.