Ackerwalze
Ackerwalze zum Verdichten des Ackerbodens. Das Gerät besteht aus einem leicht geschwungenen Rahmengestell aus Kanthölzern, auf dem an den Schmalseiten die Achslager für die Walzrolle sitzen. Die eigentliche Walzrolle besteht aus einem grob bearbeiteten Baumstamm, in den seitlich Eisenstifte eingeschlagen sind, die als Achse fungieren. Die mittig auf der Oberseite des Rahmens aufgesetzten Bügel sind Halterungen für eine nicht erhaltene Deichsel, an die ein oder zwei Zugtiere gespannt wurden. Im Einsatz ging eine Person hinter dem Walzenrahmen und lenkte von dort das Gespann mit Leinen.
Ackerwalzen wurden wahrscheinlich ab dem 16. Jahrhundert zu gebräuchlichen Geräten der Feldarbeit. Sie dienten nach der Aussaat dazu, den Boden zu verdichten, zu ebnen oder zu glätten. Gewalzte Äcker ließen sich effektiver mit Sensen und Sicheln mähen, weil das Getreide aus einem einheitlichen Bodenniveau sprießen konnte und dadurch eine einheitlichere Halmhöhe entwickelte. Außerdem wurden Hafer und Roggen nach dem Aufgehen gewalzt, um die Halme leicht zu knicken, wodurch sich ein Wachstumsstau ergab, der die Pflanzen zu höherem Halmwuchs animierte.